Das Geschlecht Faißt geht bis in das Jahr 1763 zurück, wobei Sitte, Brauchtum und Tradition gepflegt wird. Nach dem Motto “ Nicht aus der Mode Schnaps brennen, sondern nach alter bewährter Vaters Sitte“.
Es wurde zunächst am 13. Mai 1898 von der Erbengemeinschaft A. Boscher für 15.250 Goldmark das Areal des heutigen Bahnhofsplatzes mit dem Grundstück Ehrenmättle erworben. Darauf stand ein Wohn- und Ökonomiegebäude mit Mühle und Brennerei. Dieses musste dem Bahnhof in Bad Griesbach weichen.
Im Jahr 1927 wurde ein Wohn- und Ökoniomiegebäude mit Brennerei auf dem restlichen verbleibenden Grundstück errichtet. Die heutige noch vorhandene Sandstein-Gewölbebrücke zwischen Hofgut und dem steilen Ehrenmättlehofgelände stellt die damalige Verbindung dar. Sie ist heute noch in der alten Bauweise zu bewundern zwischen dem Museum und der Rench mit der vorbei führenden B28 (Kniebisstraße).
Im Jahre 1972 wurde das Wohn- und Ökonomiegebäude umgebaut und erweitert zu einem Hotel Garni. Es entstanden aus dem ehemaligen Heuspeicher moderne Gästezimmer. Am 12.01.1980 wurde die mitten im Gebäude befindliche Brennerei herausgenommen und in das neue Untergeschoss des Museumsgebäudes am 12.11.1980 verlegt.
Dazu gehörte auch der Backofen, der Fassraum und die Gerätschaften. Es war jedoch so, dass das Vergären der Destillate entlang der verhältnismäßig kalten Rench nicht so gut von Statten ging, wie es notwendig wäre. Eine Gärtemperatur sollte möglichst zwischen 16-18°C und auch höher sein.
So entschied man sich auf dem Grundstück des Ehrenmättles einen Bauernhof mit Brenngeschoss und Ferienwohnungen zu erreichen, welches eines der „Top ten“ Häuser der Ortenau wurde. Es wurde nach den neuesten Gesichtspunkten eine neue Brennerei eingerichtet. Die alte Brennerei blieb an ihrer Stelle – daraus entstand das Brennereimuseum, welches nach und nach ergänzend eingerichet wurde. Am 04.09.1991 wurde das Museum eröffnet und feierlich mit einem Fest eingeweiht.
Am Bahnhofsplatz entlang der Rench zeigt das Museum auf einfache Art und Weise wie früher die Ausübung verschiedener ländlicher Berufe und Gerätschaften im Zusammenhang des Taglöhners und des Brenners verliefen. Zu finden ist hier auch die Bienenhaltung mit verschiedenen Gerätschaften wie auch das badische Maß, Korbbeuten bis zu heutigen Wanderbeuten.
Seit Juni 1990, als auch der Ehrenmättlehof eröffnet wurde, ist auch laufend das Museum gewachsen und erweitert worden. Immer mehr Gerätschaften und Funktionen aus der alten Zeit demonstrieren die Geschichte mit deren Brenntechnik und Gerätschaften bis zur heutigen Zeit.
Als Ergänzung haben wir den Obstlehrpfad entlang der Rench. Auch das Leben der Bienen von ihrem Ursprung bis heute pflegen wir rings um das Museum herum, bis auf den Ehrenmättlehof hinauf, so dass auch die Blüten und des Streuobst- und Kernobstes bestäubt werden.
Der Besucher hat den Einblick in das Leben des Landwirts und des Brenners im Schwarzwald aus dem oberen Renchtal, am Fuße des Kniebis ist. Es sind die Kleinbrenner die in ihrer Heimat ein geschickter Eckpfeiler darstellt.
So könnte man fast glauben, dass von den rund 30.000 landwirtschaftlichen Brennereien in Deutschland hier die Brennkunst im Renchtal erfunden wurde. Davon befinden sich alleine über 15.000 in Baden, 7.000 alleine im Ortenaukreis.
Es war der Bischof von Straßburg, Kardinal Rohan, der seine schwarzwälder Untertanen das Brennen von Kirschen erlaubte als volkswirtschaftlicher Förderung (siehe hier die Geschichte aus dem Museum in Oberkirch).
Es hat eine richtige Schwarzwaldbrennerei ca. 300 l Alkoholpreis pro Jahr als allgemein übliches Brennrecht. Dies ist mit dem Taglöhner oder mit dem Hofgut verbunden.